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Januar 1968 |
Der heutige Bericht möchte sich ein wenig mit der Maschinenanlage des neuen Fahrgastschiffes „Hamburg" belassen. „Ein wenig" — denn wir sind uns darüber klar,
dass das in diesem Rahmen nur in schwachen Andeutungen geschehen kann. Die vollständige Maschinenbau-Vorschrift ist ein dickes Buch, das außer den Maschinenbauspezialisten niemand versteht.
Gleichwohl ist der Zeitpunkt gekommen, da etwas über die Maschine
gesagt werden muss. Das Schiff liegt zwar noch auf dem Trockenen, aber wesentliche Teile der
Maschinenanlage sind bereits eingebaut. Wir wollen zeigen welche.
Als Hauptantriebsanlage erhält das Schiff zwei umsteuerbare AEG-Getriebeturbinen von je 10000 WPS Normalleistung bzw. 11 500 WPS maximaler Dauerleistung. Zwei zweistufige De Scheide-Untersetzungsgetriebe reduzieren die Umdrehungszahlen von über 7000 U/min der Hochdruckturbinen bzw. über 4500 U/min der Niederdruckturbinen auf Propellerdrehzahlen von 130 pro Minute bei Normalleistung bzw. 137 bei maximaler Dauerleistung. Der Dampfdruck vor der Turbine liegt bei 60 atü, die Dampftemperatur bei 510° bis 520° C. Der Kondensatordruck soll bei Normalleistung 0,0517 ata betragen, das entspricht einem 95prozentigen Vakuum. (Bei diesem
Unterdruck siedet Wasser bereits bei 32° C!)
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Getriebe von Backbord nach Steuerbord gesehen |
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