Ist in unseren Wohnungen schlechte Luft, sind die
Zimmer überheizt oder droht akuter Sauerstoffmangel die Lebensgeister einzuschläfern, machen
wir die Fenster auf, lassen frische Luft herein, und sogleich fühlen wir uns wieder wohl. Nicht ganz so einfach ist es
in großen Gebäuden, in denen viele Menschen arbeiten, und wo die moderne Architektur zwar für ein Übermaß
an Licht gesorgt hat, wo aber die Luft - durch geöffnete Fenster wenigstens
- keinen Einlass mehr findet. Hochhäuser, anspruchsvolle Hotels, Bürogebäude und dergleichen
haben deshalb heule technische Aus- rüstungen, die die Lebens- und Arbeitsbedingungen
ver- bessern sollen. Je mehr Menschen auf engem Raum zusammen-
leben, als desto notwendiger erweisen sich solche Anlagen, und wenn es sich um Räume handelt, die gar keine Fenster
nach außen haben oder die aus Sicherheitsgründen nicht ge- öffnet werden dürfen, was beides beispielsweise auf
Fahrgast- schiffen in hohem Maße zutrifft, dann sind erstklassige
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Belüftung und das, was man „ Klimaanlagen"
nennt, einfach unerlässlich.
Man darf nun die Sache nicht falsch verstehen. Der Miss- brauch,
der heute allgemein mit sprachlichen Begriffen ge- trieben wird, könnte vielleicht zu ungerechtfertigten
Er- wartungen führen. Gäbe es wirklich Klimaanlagen in des Wortes eigentlicher Bedeutung, wozu brauchten wir
dann Fahrgastschiffe? Wir könnten uns das Klima von Madeira oder Florida nach Hamburg zaubern, und der
Elbstrom wäre um einiges attraktiver. Doch das geht nun leider
- oder glücklicher- weise - nicht, denn es würde sehr viel durcheinander geraten, wenn es möglich wäre.Klima ist
- daher sein ursprünglicher Name - abhängig von der geographischen Breite, von der Neigung der
jeweiligen Breitenzone zur Erdachse beziehungs- weise zur Sonne. Wir verstehen unter Klima die Fülle der
atmosphärischen Gegebenheiten, die in höchstem Maße vom
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